Welches ist eigentlich die grösste Nuss, die es beim Umbau zu knacken gilt?

Es gibt fünf grosse Themen, in denen das Schauspielhaus Lösungen anstrebt – bzw. anstreben muss. Zuerst einmal geht es um viele gesetzliche Auflagen, die man bei einer Sanierung oder Erneuerung beachten muss und die bei der letzten Gesamtinstandsetzung in den 70er Jahren noch nicht bestanden: Brandschutz, Hindernisfreiheit, Ökologie und Arbeitsbedingungen.

Die weiteren vier Themen betreffen das Foyer und weitere Publikumsinfrastrukturen, die Sicht, die Akustik und den Komfort im Zuschauersaal, die Logistik im Repertoirebetrieb und die Erweiterung der künstlerischen Möglichkeiten auf lange Sicht. Eine Sanierung oder Modernisierung sollte möglichst viele dieser Probleme lösen. Welche dieser Knacknüsse die relevanteste ist, hängt vom jeweiligen Standpunkt ab.

Die logistischen und künstlerischen Probleme sind die folgenschwersten. Sie lassen sich nämlich nur lösen, wenn man die Geometrie des Theaters grundlegend neu anlegt – was leider nur möglich ist, wenn man den Zuschauersaal durch einen neuen ersetzt. Das haben insgesamt vier Machbarkeitsstudien ergeben. Nur wenn man rund um die Bühne zusätzliche Flächen schafft, entsteht ein agiles Theater, dass künftige künstlerische Entwicklungen aufnehmen kann und für die Menschen hinter und auf der Bühne gute Arbeitsbedingungen ermöglicht. Nur so können wir das traditionelle Repertoire- und Ensemble-Theater fit machen für das weitere 21. Jahrhundert.


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