Jakob Tanner: «Heimsuchungen am Heimplatz»

Der Historiker Jakob Tanner beteiligt sich an der Pfauen-Debatte und wiederholt unermüdlich, dass der eigentliche Erinnerungsort der Heimplatz als Ganzes ist. Eben ist ein spannender Artikel dazu erschienen.

 Jakob Tanner fällt es schwer, sich für oder gegen einen Saalneubau am Pfauen zu entscheiden. In einem eben auf der Website «Geschichte der Gegenwart» erschienen Artikel stellt er fest: «Dieser Disput dreht sich primär um die Gewichtung von denkmalschützerischen Anliegen und funktionalen Anforderungen einer repertoirefähigen Bühne. Die produktive Erinnerung an das antifaschistische «Emigranten-Juden-Marxisten-Theater» (wie es von den Fronten damals tätlich angegriffen, aber auch von bürgerlichen Kreisen kritisiert wurde) ist hingegen keine Frage des Interieurs. Ihr ist am besten gedient, wenn in Zürich künftig ebenso mutige und ästhetisch anspruchsvolle Stücke gespielt werden, wie das nach 1933 der Fall war.»

In seinem Beitrag wendet Tanner seinen Blick auf den Heimplatz als Ganzes zu. Anlass gibt die Eröffnung des Kunsthaus-Erweiterungsbaus, um insbesondere die Rolle des mehr als umstrittenen Grossindustriellen und Waffenschmieds Emil Bührle zu beleuchten. Bührle versuchte während dem 2. Weltkrieg, auch das unbequeme Schauspielhaus unter seine Kontrolle zu bringen. Eine rechte Antithese zu Ferdinand Rieser, dem Begründer jenes Schauspielhauses, an das Zürich sich gerne erinnert.


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Ist die Modernisierung des Pfauen ein «Jahrhundertprojekt»?

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Welches ist eigentlich die grösste Nuss, die es beim Umbau zu knacken gilt?