Braucht es Ensemble und Repertoire überhaupt noch?

Repertoire zu spielen ist anstrengend, kompliziert und kostspielig. Es braucht dafür ein Ensemble von Schauspieler:innen, die vor Ort und jederzeit einsetzbar sind. Jeden Abend wird ein anderes Stück gespielt, und man kann sich vorstellen, was das an Logistik und Machinerien braucht.

Eigentlich wird diese Tradition nur noch im deutschsprachigen Kulturraum konsequent gepflegt. Sie wird aber auch weltweit bewundert, denn sie bringt immer wieder fantastische Kunst und Künstler:innen hervor. Weil jeden Abend ein anderes Stück gespielt wird, profitiert das Publikum von einer grossen Programmvielfalt. Erfolgreiche Produktionen bleiben über mehrere Spielzeiten im Repertoire; weniger beliebte werden rasch abgesetzt. Das Ensemble verwächst mit der Stadt, und Schauspieler:innen werden zu lokalen Lieblingen. 

Der Pfauen ist ursprünglich nicht als Repertoire-Theater konzipiert worden. Darunter leidet das Theater von jeher. Ein Repertoire-Theater braucht eine hoch komplexe Logistik und viel Platz rund um die Bühne, damit Bühnenbilder rasch ausgetauscht und umgebaut werden können. Programmvielfalt braucht viel Lagerfläche für die Bühnenbilder. Die Arbeitsbedingungen für die hoch qualifizierten Techniker:innen müssen an immer neue Anforderungen angepasst werden (lesen Sie dazu auch den offenen Brief des Bühnentechnikers Etienne Porret). Im engen Korsett der umgebenden Gebäude mehr Platz zu schaffen, ist eine schwierige Herausforderung. Kurz: Seit 10 Jahren arbeiten Fachleute an Lösungsvorschlägen.


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Warum kostet die Modernisierung so viel (und das gerade jetzt)?

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David Schärer, was läuft am Pfauen: «Kulturkampf» oder Aufbruch?